Fliegen XXL: 10 Tipps wie Pfundskerle entspannt in den Urlaub düsen!
1. Den passenden Flieger wählen
Sind wir ehrlich: Bei einer durchschnittlichen Breite von gerade einmal 44 cm pro Flugzeugsitz sind Panik-Attacken beinahe vorprogrammiert, gerade für fülligere Menschen. Sie müssen aber nicht völlig blind ins Unheil laufen. Die Sitzplatzgrößen hängen nämlich vom Flugzeugtypen und von der Airline ab. Und darüber können Sie sich vorab schon schlau machen! Am besten tun Sie das auf der Seite fairlines.com. Hier können Sie den Sitzabstand und die Sitzbreite einzelner Fluggesellschaften einsehen.
Wenn Sie es noch genauer wissen wollen, dann lohnt auch ein Blick auf seatguru.com. Einfach in den „Seat Maps“ nach den einzelnen Flugzeugtypen suchen oder Airline und Flugnummer Ihres Fluges eingeben. Dann werden Ihnen der Grundriss des Flugzeugs und die dazu geschriebenen Kommentare von Nutzern angezeigt, die auf die besten und schlechtesten Plätze hinweisen.
2. Den richtigen Sitzplatz buchen
Auch bei der eigentlichen Sitzplatzwahl sollten Sie ein paar Dinge berücksichtigen. So sind Plätze ganz hinten im Flugzeug eher nicht zu empfehlen, da sich dort die Rückenlehne nicht zurückklappen lässt. Plätze an den Notausgängen bieten zwar die größte Beinfreiheit, jedoch lassen sich auch hier die Lehnen oft nicht ganz zurückklappen. Aufpassen sollten Sie in dieser Hinsicht auch bei Plätzen, die genau vor der Reihe mit den Notausgängen liegen.
Und wenn Sie wirklich clever buchen wollen, dann wenden Sie außerdem folgende Tricks an:
Mit Partner unterwegs | Wenn Sie in Begleitung verreisen, ist es clever jeweils einen Platz am Gang und einen am Fenster zu buchen. Der Mittelplatz wird selten gebucht und so steigen die Chancen eine Dreierreihe für zwei Leute zu haben. |
Alleine unterwegs | Buchen Sie einen Gang- oder Fensterplatz in einer Reihe, in der der Gang- oder Fensterplatz schon belegt ist à bei geringer Belegung könnte der Mittelplatz frei bleiben. |
Am Gate nachfragen | Sollte es nicht möglich sein, einen Platz in einer wenig belegten Reihe zu buchen, fragen Sie kurz vor dem Abflug am Gate nach, ob es doch noch freie Sitze neben einem Unbelegten Sitzplatz gibt. Fragen Sie in diesem Zusammenhang auch nach einem Upgrade. |
3. Entspanntes Boarding
Auch den Stress beim Boarding können Sie sich weitestgehend ersparen.
- Sitzplatz im vorderen Bereich des Flugzeugs: Wenn Sie das reguläre Boarding nutzen, steigen Sie möglichst spät ein. Dann müssen Sie nicht permanent die Arme einziehen, während sich die Gänge füllen.
- Sitzplatz im hinteren Bereich des Flugzeugs: Wenn Sie das reguläre Boarding nutzen, steigen Sie möglichst früh ein, um das Gequetsche durch die vollbesetzten Gänge zu vermeiden. Dann können Sie den übrigen Fluggästen entspannt beim Einsteigen zugucken.
Der bequemste Weg ist aber ein anderer: Fragen Sie vorab am Gate, ob Sie das Pre-Boarding nutzen können, also das vorzeitige Einsteigen für bestimmte Personengruppen wie Großfamilien.
4. Die Gurtverlängerung
Wenn Sie per Pre-Boarding das Flugzeug besteigen, können Sie überdies das Flugpersonal in aller Ruhe nach einer Gurtverlängerung fragen – sofern die Länge des regulären Gurts nicht ausreicht. Gurtverlängerungen liegen in allen Flugzeugen bereit.
Wenn es Ihnen jedoch unangenehm ist, das Flugzeugpersonal nach einer solchen Verlängerung zu fragen, können Sie diese auch im Einzelhandel kaufen. Dabei müssen Sie aber darauf achten, dass der Verschluss der Verlängerung zu dem jeweiligen Gurtmodell der Airline passt. Es gibt nämlich verschiedene:
Teardrop-Verschluss
- Wir am häufigsten als Verschluss für Gurte eingesetzt
- Eine Auswahl der Airlines, die ihn benutzen: American, Condor, Delta, Air berlin, Lufthansa, Nordic Airways, United, US Airways
Square-Verschluss
- Wird oft bei diesen Fluglinien verwendet: Southwest Airlines, Lufthansa (überwiegend Langstrecke), Air Berlin, Condor, Turkish Airlines, Transavia und in denBusinessjets.
Es lohnt sich also in jedem Fall, bei den Fluggesellschaften vor dem Flug nachzufragen, welches Gurtmodell auf der Strecke verwendet wird.
5. Bequem sitzen
Um möglichst wenig Platz wegzunehmen, werden beim Flug meistens die Arme vor dem Körper verschränkt. Doch gerade bei Langstreckenflügen kann diese Position früher oder später zu Muskelschmerzen führen. Unser Tipp: Nutzen Sie einfach die Decke, die bei mehrstündigen Flügen ausgeteilt wird, und legen Sie sich diese über Ihre Schultern. Dann müssen Sie sie nur noch vor dem Bauch verknoten, und schon bleiben Ihre Arme in der gewünschten Position, ohne dass Sie sich anstrengen müssen. So können Sie bequem ein ausgiebiges Nickerchen halten – idealerweise mit Nackenkissen.
Bei vielen Fluggästen, ob schlank oder vollschlank, meldet sich nach einer gewissen Zeit auch der untere Rücken zu Wort. Besonders dann, wenn die Beine aneinander gepresst werden. Mit einem Gürtel können derlei Schmerzen vermieden werden: Wickeln Sie ihn einfach locker um die Oberschenkel und zurren Sie ihn fest. So werden die Beine an Ort und Stelle gehalten, ohne dass Sie Ihre Muskeln anstrengen müssen.
6. Die Flugzeug-Toilette
Flugzeug-Toiletten sind – um es deutlich zu sagen – ein Alptraum. Sie sind in der Regel sehr klein. Selbst schlanke Menschen haben bisweilen Mühe, sich durch die enge WC-Tür zu manövrieren. Wenn Sie den Toilettenbesuch bei Kurzstreckenflügen ganz vermeiden wollen, gilt natürlich: vor dem Boarding noch schnell ein WC aufsuchen.
Bei Langstreckenflügen ist es jedoch weder angenehm noch gesund, die Toilette zu meiden oder z. B. weniger zu trinken. Am besten informieren Sie sich in diesem Fall vor dem Flug bei der Airline darüber, wie das Flugzeug ausgestattet ist; denn einige, vor allem außereuropäische Fluggesellschaften haben Flugzeuge in ihrer Flotte, die mit einem barrierefreien WC ausgestattet sind. Da wird der Toilettengang beinahe zum Luxuserlebnis!
7. Komfortable Kleidung
Viele Flugreisende unterschätzen gerade bei Langstreckenflügen die Bedeutung von angenehmer Kleidung. Das gilt nicht nur für eitle Damen in Stöckelschuhen und Kostüm; auch als Mann wird man sich nach ein paar Stunden über das luftige Hemd, die enge Jeans oder die schwitzigen Schuhe ärgern. Die Wahl der geeigneten Garderobe steht deshalb ganz oben auf der Vorbereitungsliste.
- Oberteil und Jacke: Da sich die Temperaturen auch innerhalb des Flugzeugs ändern können, bietet sich die sogenannte „Zwiebeltechnik“ an. Dabei tragen Sie mehrere Schichten übereinander, die aber zueinander passen sollten. Etwa ein weiches T-Shirt, ein dünnes Sweatshirt, eine leichte Stoffjacke und – zumindest griffbereit – eine richtige Jacke. So können Sie nach und nach ab- bzw. anlegen, je nach Belieben. Hauptsache bequem!
- Hose: Heutzutage trägt Man(n) ja doch zumeist Jeans. Das können Sie natürlich auch im Flugzeug tun, doch dann greifen Sie am besten zu einer bequemen, weitgeschnittenen Jeans oder einer Freizeithose. Und wenn Sie nicht gerade in der Business Class reisen, können Sie sich auch den Luxus einer urgemütlichen Jogginghose gönnen. Sie werden sich darin wohler fühlen – und man wird Sie schon nicht aus dem Flieger werfen.
- Schuhe: Die bequemste Variante ist sicherlich, sich die eigenen Hausschuhe mitzubringen. So wird das Flugzeug fast zum Wohnzimmer. Wenn Sie jedoch Ihre festen Schuhe anbehalten wollen, wählen Sie ein sportliches Paar aus, bei dem für ausreichend Luftzirkulation gesorgt ist. Kleiner Tipp: Unterstützend können sie zusätzlich noch Gesundheitssocken
Welche Kombination Sie auch wählen – die oberste Maxime ist stets Ihr Wohlbefinden!
8. Trinken, trinken und trinken
Die Luftfeuchtigkeit in einem Flugzeug liegt in aller Regel unter 20 Prozent. Das schlägt sich nicht nur in spröder Haut und trockenen Schleimhäuten nieder, sondern auch in Schlappheit, Müdigkeit und Unwohlsein. Unter Umständen ist es sogar gesundheitsschädlich. Umso wichtiger ist es, den Körper bei langen Flügen mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Mineralwasser und Fruchtsäfte sind dazu ideal! Auf alkoholische Getränke, Tee und Kaffee sollten Sie dagegen möglichst verzichten, da sie dem Körper im Gegenteil Wasser entziehen.
9. Bewegen Sie sich
Einer der wichtigsten Punkte: Sie sollten sich auch und gerade bei Langstreckenflügen regelmäßig bewegen. Das beugt nicht nur Muskelschmerzen vor und stärkt den Kreislauf, sondern hat auch einen ganz handfesten gesundheitlichen Grund. Bei zu geringer Durchblutung können sich Blutgerinnsel in den Beinen bilden, die sogenannte Thrombose. Das gilt auch für gesunde und für schlanke Menschen. Darum ist es wichtig, dass Sie regelmäßig den Gang entlang gehen oder, noch besser, kleine Fitnessübungen absolvieren. Das geht auch im Sitzen. Im Internet finden Sie zahlreiche Anregungen dazu.
10. Erfahrungsberichte
Es kann nie schaden, sich anzuschauen, wie andere Menschen mit hinderlichen Situationen umgehen. Im Internet finden Sie viele Erfahrungsberichte zum Thema „Fliegen mit Übergewicht“. Ein besonders unterhaltsamer ist der des ehemaligen Reisejournalisten Rob Goldstone, den er 2010 für die New York Times geschrieben hat. Mit einer Größe von 1,73 Metern und einem Gewicht von 129 kg kennt Goldstein sich mit den Einschränkungen bei der Sicherheitskontrolle, dem Boarding oder der Sitzplatz-Wahl aus. Vor allem, da er in den letzten 20 Jahren rund 50 Länder besucht hat – per Flugzeug. Den kurzweiligen Artikel finden Sie auf der Seite der New York Times und ein Interview mit Goldstone können Sie hier downloaden oder anhören. Darin gibt er zum Beispiel einen Tipp für die Sicherheitskontrolle am Flughafen: Um sich nicht am Rahmen des Scanners zu stoßen, was einen Alarm auslösen würde, hält Goldstone die Arme verschränkt vor den Körper und bewegt sich langsam hindurch. Manchmal muss man eben kreativ sein!
Titelbild: EAKARAT BUANOI/Shutterstock